Gotteserkenntnis

Welcher vernünftige, gläubige Mensch erkennt nicht, dass das Göttliche unteilbar ist, und es von daher nicht mehrere unendliche, unerschaffene und allmächtige Götter geben kann?

Nun könnte jemand behaupten, dass sich mehrere unendliche, unerschaffene und allmächtige Götter, unter der Voraussetzung denken ließen, sie wären desselben Wesens, denn auf diese Weise wäre es doch nur ein Unendlicher, ein Unerschaffener und ein allmächtiger Gott.

Hier stellt sich natürlich die Frage: "Ein und dasselbe Wesen - ist das nicht ein und dasselbe?" Ein und dasselbe kommt doch nicht mehreren zu! Und wenn man sagte, das eine sei vom anderen, dann ist doch der, der vom anderen ist, nicht Gott in sich; denn Gott ist doch in sich Der, von Dem alles ist.

Mit anderen Worten ausgedrückt, der unendliche, unerschaffene und allmächtige Gott ist das einzige Sein, aus dem sowohl die geistige als auch die natürliche Schöpfung ihr Dasein haben. Wie sollen da neben diesen Gott weitere unendliche, unerschaffene und allmächtige Götter existieren?

Dass Gott Einer ist, lehrt die Heilige Schrift nicht nur in der allgemeinen Weise, sondern auch im Besonderen in vielen Stellen, wie in folgenden:

"Höre, Israel, Jehova, unser Gott, ist ein Jehova," 5. Mose 6,4 ebenso Markus 12,29.

"Nur bei Dir ist Gott, und außer mir ist kein Gott," Jesaja 45,14.15.

"Bin ich nicht Jehova, und außer mir kein Gott mehr?" Jesaja 45,20.21.

"Ich Jehova, Dein Gott, und einen Gott außer mir sollst Du nicht anerkennen," Hosea 13,4.

"So sprach Jehova, der König Israels: Ich bin der Erste und der Letzte, und außer mir ist kein Gott," Jesaja 44,6.

"An jenem Tage wird Jehova König über die ganze Erde sein, an jenem Tage wird Jehova Einer sein, und Sein Name Einer," Sacharja 14,9.

Dieser eine Gott ist das Sein selbst, welches Jehova ist, und von daher das Wesen und das Dasein Gottes in Sich selbst.
Oder um mit der Bibel zu sprechen: "Ich bin das Α und das Ω, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte." Off. 22,13

Daraus folgt:

• Dass das göttliche Sein das Sein in Sich ist.

• Dass das göttliche Sein in Sich ist und zugleich das göttliche Existieren in Sich ist.

• Dass das göttliche Sein und Existieren in Sich kein anderes Göttliches hervorbringen kann, welches Sein und Existieren in Sich ist.

• Demzufolge kann es keinen anderen Gott gleichen Wesens mit dem einen Gott geben.

• Die Mehrheit der Götter im Altertum und zum Teil in jetziger Zeit entstand einzig und allein daraus, dass das göttliche Wesen nicht verstanden wurde.

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